LR Königsberger-Ludwig: Wasserrettung ist wichtige Säule in der Rettungslandschaft
Bei einer Pressekonferenz am Stützpunkt der Wasserrettung am Ratzersdorfer See in St. Pölten zog heute Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig gemeinsam mit Markus Schimböck, Präsident der Wasserrettung Niederösterreich, Bilanz über die vergangenen Monate und gab einen Ausblick auf aktuelle Entwicklungen.
„Wir leben in einem Land, wo wir auf unsere gesamte Rettungslandschaft unglaublich stolz sein können“, sagte Königsberger-Ludwig, die auch betonte: „Wer bei uns in Niederösterreich einen Notruf absetzt, der hat die Sicherheit, dass man in kürzester Zeit auch Hilfe erhält und dass die Rettungskette in Gang gesetzt wird. Das ist keine Selbstverständlichkeit. Bei der Wasserrettung sind alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ehrenamtlich tätig.“ In Niederösterreich kann die Wasserrettung bei Notfällen jederzeit über die Notrufnummer 144 alarmiert werden. Im Hinblick auf die Finanzierung betonte die Landesrätin: „Die NÖ Wasserrettung wird heuer aus meinem Ressort mit 50.000 Euro unterstützt.“
Viele Menschen suchen aktuell aufgrund der sommerlichen Temperaturen die Nähe zum Wasser, um Abkühlung zu finden. „Zwar gibt es in Niederösterreich erfreulicherweise viele Bademöglichkeiten, der Badespaß kann aber auch schnell gefährlich werden, wenn bestimmte Sicherheitsregeln nicht beachtet werden. In Österreich sind in den letzten zehn Jahren 387 Menschen ertrunken, darunter 38 Kinder und Jugendliche im Alter von 5 bis 19 Jahren“, sprach die Landesrätin einen weiteren Aspekt an. Das Kuratorium für Verkehrssicherheit schätzt, dass in Österreich 670.000 Menschen nicht schwimmen können. Etwa 93.000 Kinder können nur sehr schlecht schwimmen. „In diesem Zusammenhang sind die abgehaltenen Schwimmkurse der Wasserrettung für die Kleinsten ein wichtiger Beitrag für die Sicherheit im Bundesland Niederösterreich“, so Königsberger-Ludwig. Insgesamt gab es 3.958 geleistete Schwimmausbildungen durch die Expertinnen und Experten der NÖ Wasserrettung. „Eine wichtige Regel ist, Kleinkinder bei Pools bzw. bei Gewässern keine Sekunde unbeaufsichtigt zu lassen“, hob sie hervor.
Für die Sicherheit im Bundesland leisteten die Wasserretterinnen und Wasserretter im Jahr 2023 rund 55.000 ehrenamtliche Stunden. „Die Wasserrettung ist damit eine unverzichtbare Säule in der NÖ Rettungslandschaft. Die Rettungseinsätze auf dem Wasser sind keine einfache Sache und müssen hochprofessionell abgewickelt werden. Daher möchte ich allen derzeit aktiven niederösterreichischen Wasserretterinnen und Wasserrettern großen Dank für die Einsatz- und Hilfsbereitschaft und die geleisteten Stunden sagen, darunter 10.000 Fortbildungsstunden“, führte die Landesrätin weiter aus.
In Niederösterreich gibt es 28 Badegewässer, die immer wieder nach den europäischen und nationalen Richtlinien geprüft werden. „Die Gewässer verfügen über eine ausgezeichnete bzw. sehr gute Badequalität und es steht damit einem Badevergnügen in diesem Sommer nichts im Wege“, sagte Königsberger-Ludwig. Damit dem Badespaß aber absolut nichts mehr im Wege stehe, sollten auch andere Fragen noch Beachtung finden. „Probleme mit der Hitze, Sonnenbrand, Insektenstiche, aber auch Zeckenbisse sind die häufigsten gesundheitlichen Zwischenfälle in der Sommerzeit im Freien. Umso wichtiger ist es, sich entsprechend zu schützen, Sonnenschutz zu tragen und immer genügend Wasser zu trinken“, sagte Königsberger-Ludwig, die empfahl, in akuten Fällen die Gesundheits-Hotline 1450 anzurufen.
Um alle Einsätze erfolgreich abschließen zu können, erklärte Schimböck, müssten die 258 Einsatzretterinnen und Einsatzretter ständig trainieren, auch Seite an Seite mit anderen Rettungsorganisationen. Gemeinsame Trainingsübungen, spezielle Schulungen und auch Vergleichswettkämpfe seien fixe Größen im Jahresverlauf. In diesem Zusammenhang wies Schimböck auf die am kommenden Freitag startenden zweitägigen 48. österreichischen Meisterschaften im Rettungsschwimmen in St. Pölten hin. Die NÖ Wasserrettung verfüge unter anderem über Einsatzkraftfahrzeuge und über Einsatzboote. In Bezug auf seine Sonderrettungsorganisation präzisierte er, dass sich unter den 1.566 ehrenamtlichen Mitgliedern auch 123 Fließ- und Wildwasserretter, 19 Einsatztaucher und 69 Schiffführer befänden. 2023 habe man 448 Einsatzdienste und 19 Alarmeinsätze geleistet. In zwei Fällen sei es zu Lebensrettungen gekommen.