Exoskelette sind externe Assistenzsysteme „zum Anziehen“, die die Trägerinnen und Träger etwa beim Heben schwerer Lasten oder beim langen Arbeiten mit erhobenen Armen unterstützen. So auch auf der HARTL HAUS-Baustelle. „Dieses Beispiel zeigt sehr anschaulich, dass der Einsatz moderner technologischer Entwicklungen auch eine von vielen Antworten zum Thema Fachkräftemangel sein kann – einerseits, weil die Möglichkeit, solche Tools zu verwenden, einen Arbeitsplatz für junge Menschen zusätzlich interessant machen kann und andererseits, weil zum Beispiel auch ältere Arbeitskräfte schwere körperliche Tätigkeiten einfacher verrichten können. Die Firma Hartl Haus nimmt hier eine Vorreiterrolle ein“, zeigte sich Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner beim Baustellen-Besuch in Zwettl beeindruckt.
HARTL HAUS realisiert aktuell im Zwettler Wohngebiet ein Einfamilienhaus in Holzriegelbauweise. Im Innenausbau setzen die Mitarbeiter hier Exoskelette bei den Überkopfarbeiten ein. „Das Handwerk und das Können unserer Mitarbeiter machen die Qualität von HARTL HAUS und unseren Produkten aus. Unsere Mitarbeiter stehen hier im Mittelpunkt, und Technologien wie Exoskelette bieten die Möglichkeit, genau diese Unterstützung durch Technik zu gewährleisten. Gerade bei Überkopfarbeiten können wir so die Kräfte unserer Mitarbeiter schonen und ihre Arbeitsplatzqualität erhöhen. Unser Ziel ist es, unsere Mitarbeiter hier mit technischem Equipment bestmöglich zu unterstützen, damit am Ende ein Produkt entsteht, das nicht nur höchsten Qualitätsstandards entspricht, sondern auch für Wohlbefinden und Sicherheit steht“, so Dir. Yves Suter.
Unternehmen, die ebenfalls am Einsatz von Exoskeletten im Arbeitsalltag interessiert sind, sind beim ecoplus Bau.Energie.Umwelt Cluster NÖ richtig. In bisher zwei überbetrieblichen Kooperationsprojekten haben sich sieben Betriebe aus dem Bausektor und dem Lebensmittelbereich mit der neuen Technologie vertraut gemacht und getestet, ob und wie die Anwendung im eigenen Unternehmen möglich sein könnte. Für einen wirkungsvollen Einsatz müssen die relevanten Arbeitsplätze evaluiert und ausgewertet werden. Es hat sich gezeigt, dass die Anforderungen in den einzelnen Unternehmen sehr individuell sind und sich deutlich unterscheiden. Zudem müssen die Systeme auf die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter abgestimmt werden und die Akzeptanz der neuen Technologie durch die Belegschaft muss vorhanden sein. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen daher vom Start weg in den Prozess einbezogen werden.
„Der Einsatz neuer Technologien wird immer mehr zum wirtschaftlichen Erfolgsfaktor. Als Wirtschaftsagentur des Landes Niederösterreich ist es eine der Hauptaufgaben von ecoplus, der niederösterreichischen Wirtschaft die bestmöglichen Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Weiterentwicklung zur Verfügung zu stellen“, so ecoplus Aufsichtsratsvorsitzender Jochen Danninger.
Claus Zeppelzauer, ecoplus Prokurist und Bereichsleiter Unternehmen & Technologie: „Dazu gehören nicht nur strukturelle und infrastrukturelle Maßnahmen, sondern auch die professionelle Unterstützung, wenn es darum geht, zukunftsweisende Entwicklungen und Trends für sich zu nützen, erfolgsversprechende Chancen zu erkennen und Poten¬tiale zu erschließen. Die Projekte zum Einsatz von Exoskeletten sind hier ein Best-Practice.“