„Mit der Pflegelehre schaffen wir eine zusätzliche attraktive Ausbildungsmöglichkeit, die direkt an das Ende der Schulpflicht anschließt“, erklärt Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister und betont: „Unsere Pflegekräfte leisten tagtäglich fantastische Arbeit. Mit der Pflegelehre setzen wir einen weiteren Schritt, um einerseits unsere aktuell tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu entlasten und um andererseits die hohe pflegerische Qualität für alle Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher langfristig abzusichern.“
„Seit Jahren engagieren wir uns für die Einführung neuer Lehrberufe, um den aktuellen Bedürfnissen im Gesundheitswesen gerecht zu werden“, erklärt Wolfgang Ecker, Präsident der Wirtschaftskammer Niederösterreich, und fügt hinzu: „Um den Mitarbeitermangel zu bekämpfen, braucht es gezielte regionale Maßnahmen. Und genau das geschieht mit den beiden neuen Lehrberufen.“ Die Lehrlingsstelle der WKNÖ ist hier wichtige Schnittstelle, „da sie sowohl für die Abwicklung des Lehrlingswesens als auch bei der Pflegelehre zuständig ist.“
„So vielfältig wie der Beruf ist, so vielfältig sind die Menschen, die ihn ergreifen wollen“, weiß Jana Bockholdt, Branchensprecherin der NÖ Pflegeeinrichtungen in der Wirtschaftskammer NÖ und Geschäftsführerin der Barmherzige Schwestern Pflege GmbH. Der Lehrberuf Pflege sei eine von vielen Möglichkeiten, Menschen für diesen erfüllenden und sinnstiftenden Beruf zu begeistern, und zwar schon direkt nach Ende der Schulpflicht.“
„Für mich ist es wichtig, einen Beruf auszuüben, bei dem ich Menschen helfen kann und der Umgang mit älteren Menschen liegt mir immer schon besonders am Herzen. Am meisten Freude bereitet es mir, mich mit den Bewohnern zu unterhalten und sie zum Lachen zu bringen“, so Philipp Eduard Inzinger, Pflegelehrling Casa gemeinnützige GmbH. Carina Ballwein, Pflegelehrling im Pflegezentrum Yspertal meint: „Es macht mir Freude, Menschen zu helfen. Deshalb habe ich mich gegen eine weiterführende Schule und dafür entschieden, den Pflegeberuf von Grund auf zu lernen. Mit Bewohnern spielen, basteln, spazieren gehen oder ein Gespräch führen – wenn ich mir auch nur ein paar Minuten Zeit für diese Menschen nehme, merke ich, wie sehr sie sich freuen. Und das Team ist super.“
80 Prozent der Ausbildung finden im jeweiligen Betrieb statt, während das theoretische Wissen an der Landesberufsschule St. Pölten unter Einbindung der Schule für Gesundheits- und Krankenpflege in St. Pölten vermittelt wird. Die Ausbildung ist dabei so aufgebaut, dass die Lehrlinge bis zum vollendeten 17. Lebensjahr so qualifiziert sind, dass diese ab dann unmittelbar mit den Patientinnen und Patienten arbeiten können. Die Lehrausbildung zur Pflegeassistenz wird drei Jahre dauern, die Lehrausbildung zur Pflegefachassistenz vier Jahre. Die Ausbildungsvorschriften werden so aufeinander abgestimmt, dass in den ersten drei Lehrjahren dieselben Inhalte vermittelt werden und beide Berufsbilder in den ersten drei Jahren wechselseitig zur Gänze anrechenbar sind. Die beiden Lehrausbildungen in den Pflegeassistenzberufen schließen mit der jeweiligen Lehrabschlussprüfung ab, die auch den Berufszugang zu den entsprechenden Pflegeberufen umfasst. Weiterbildungsinteressierte Fachkräfte können in weiterer Folge z.B. (berufsbegleitend) an der Fachhochschule die Qualifikation der diplomierten Gesundheits- und Krankenpflege erwerben.