Streckenausbau Wien – Bratislava: Der Bahnhof in Raasdorf (NÖ) wurde kurz vor der Corona-Krise als erster Bahnhof im niederösterreichischen Bauaubschnit fertiggestellt und nun per Video offiziell eröffnet.
Pendlerinnen und Pendler können die insgesamt 69 PKW-Abstellplätze auf beiden Seiten der Bahn bereits seit Dezember nutzen, die Restarbeiten am neuen Inselbahnsteig wurden im März fertig. Eine standesgemäße Eröffnung des neuen Bahnhofs in Raasdorf musste wegen der Maßnahmen gegen das Corona-Virus entfallen, deshalb griffen ÖBB-Vorstandsvorsitzender Andreas Matthä, Niederösterreichs Landesrat Ludwig Schleritzko und Bürgermeister Walter Krutis zur Videobotschaft.
ÖBB-Vorstandsvorsitzender Andreas Matthä: „Wien und Bratislava wachsen immer näher zusammen. Ab 2023 fährt man diese Strecke in nur 40 Minuten und hält an vielen neuen Bahnhöfen, wie hier zum Beispiel am Bahnhof Raasdorf, der seit kurzem modern und barrierefrei umgebaut ist.“
Doch nicht nur die beiden EU-Hauptstädte profitieren. Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko: „Der Ausbau hilft insbesondere den Pendlerinnen und Pendlern dieser dynamischen Region. Fast 70 Park&Ride-Plätze erleichtern den Menschen den Umstieg auf den öffentlichen Verkehr.“
Höhere Sicherheit durch weniger Eisenbahnkreuzungen
Beim Ausbau der eingleisigen Dieselstrecke zur elektrifizierten, abschnittsweise zweigleisigen Hochleistungsstrecke kommt auch dem Umgang mit Eisenbahnkreuzungen eine wesentliche Bedeutung zu: Sämtliche Bahnübergänge werden entweder durch Unter- bzw. Überführungen ersetzt oder, dort wo es möglich und sinnvoll ist, aufgelassen. In Raasdorf sind davon drei Querungen betroffen. Die Überführung der L5 wurde bereits im Vorjahr für den Verkehr freigegeben, die Überführungen der L11 und der Groß-Enzersdorfer-Straße folgen heuer.
„Die drei neuen Überführungen bringen der Bevölkerung aus Raasdorf und der Region Marchfeld mehr Sicherheit, die Wartezeiten am geschlossenen Schranken fallen weg“, betont Bürgermeister Walter Krutis die Vorteile für alle Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer.
Während die Arbeiten am Bahnhof Raasdorf abgeschlossen sind, geht es Richtung Osten weiter nach Plan voran. Entlang der Strecke von Glinzendorf über Untersiebenbrunn bis Marchegg sind die Fortschritte je nach Bauphase bereits deutlich erkennbar.
Streckenausbau Wien – Bratislava auf einen Blick
Der Ausbau der eingleisigen Dieselstrecke zwischen Wien Stadlau und der Staatsgrenze bei Marchegg zu einer elektrifizierten und teilweise zweigleisigen Hochleistungsstrecke erfolgt unter laufendem Bahnbetrieb. Nach der Fertigstellung des von der EU geförderten Projekts profitieren die Fahrgäste von einer raschen und sicheren Zugverbindung zwischen den beiden Hauptstädten Wien und Bratislava. Die Fahrzeit von Wien Hbf. nach Bratislava hl.st. wird von derzeit 66 Minuten auf 40 Minuten schrumpfen. Insgesamt stärkt der Ausbau das transeuropäische Netz, da die Strecke auf zwei europäischen Kernnetzkorridoren liegt: dem Baltisch-Adriatischen Korridor und dem Rhein-Donau-Korridor. Die Pendlerinnen und Pendler entlang der Strecke profitieren durch die Modernisierung sämtlicher Bahnhöfe und Haltestellen. Außerdem wird das P&R-Angebot enorm ausgebaut.