Samstag, 23. November 2024

Verlässlich, kompetent, unkompliziert…

NÖ: Kampagne „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ startet

Jährlich findet vom 25. November bis zum 10. Dezember die Kampagne „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ statt.

„Wir wissen, dass wir nicht jede Tat vermeiden können – erst gestern ist eine Tat mehr in der Statistik dazugekommen, wir haben das nicht in der Hand. Was wir aber in der Hand haben, ist, gemeinsam so viel und so oft wie möglich zu sensibilisieren, um an Opfer zu denken, das Umfeld künftiger Opfer zu stärken und auch künftige Täter anzusprechen“, sagte Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister. Es sei beschämend, dass es überhaupt notwendig sei, gegen Gewalt an Frauen zu kämpfen, „andererseits können wir stolz sein, was in Niederösterreich in den vergangenen Jahren gelungen ist“, setzte Teschl-Hofmeister fort: „Es gibt niederschwellige Hilfsangebote, Infobroschüren, Plakate und Aufkleber, der Runde Tisch wurde regionalisiert und das Gemeindepaket ,Gewalt erkennen und reagieren‘ wurde aufgelegt. Außerdem wurde ein Preis für Gemeinden ins Leben gerufen, die sich besonders mit dem Thema befassen.“ Auch eine entsprechende Berufsausbildung und Finanzkompetenz seien langfristige Prävention, so die Landesrätin: „Unabhängige Frauen können sich leichter aus Gewaltbeziehungen lösen.“

„Häusliche Gewalt ist niemals privat, häusliche Gewalt geht uns als Gesellschaft und als Politik gemeinsam etwas an. Die Schuld liegt immer beim Täter. Es gibt keinen Grund, warum man Gewalt erleiden muss, es gibt immer Wege aus Gewaltbeziehungen“, betonte Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig. Wichtige Unterstützung würden Gewaltschutzzentren bieten, genauso wie Aktionen, um die Zivilgesellschaft aufmerksam zu machen, so die Landesrätin und berichtete: „Wichtige Anlaufstelle sind in Niederösterreich die sechs Frauenhäuser mit Plätzen für Frauen und Kinder, die bei der Auslastung von 2016 bis 2023 eine Steigerung um 15 Prozent erfahren haben.“ Heuer sei auffällig gewesen, dass die Frauenhäuser drei Mal keinen Platz gehabt haben, Königsberger-Ludwig dazu: „Wenn akut Bedarf besteht, bekommt eine Frau natürlich Unterschlupf, es wird keine Frau alleine gelassen, wenn sie Schutz sucht.“ Neues Schutzangebot seien in Niederösterreich die Übergangswohnungen, so die Landesrätin: „Damit ist es jetzt erstmals möglich, über das gesamte Landesgebiet entsprechende Schutzplätze anzubieten.“

Anna Sonnleitner, stellvertretende Geschäftsführerin Gewaltschutzzentrum Niederösterreich, ergänzte, dass die Zivilgesellschaft stark gefordert sei: „Wenn gerade Frauen und Kinder Gewalt erleben, müssen wir bedenken, dass das eigentlich an sicheren Orten stattfindet und oft von nahen Personen. Oft ist das Vertrauen der Opfer in sich selbst und in andere tief erschüttert.“ Alleine ihre Einrichtung habe 2023 3653 gewaltbetroffene Menschen beraten, im gleichen Zeitraum heuer seien es bereits 3713 von Gewalt Betroffene gewesen: „Diese Zahlen sind aber nur die sichtbare Gewalt und nicht die Fälle, die unterhalb der Spitze des Eisberges liegen.“ In den Gewaltschutzzentren setzte man auch neue Akzente im Bereich der Cybergewalt: „Dazu arbeitet eine Arbeitsgruppe an Maßnahmen zur Beweissicherung, aber auch zu Sicherheitsvorkehrungen.“

Alle Informationen zum Thema finden Sie online unter: www.land-noe.at/stopp-gewalt

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