Heute am 20. September wird der internationale Weltkindertag gefeiert. Vor gut einem Jahr präsentierten Landeshauptfrau Johanna-Mikl-Leitner und Familien-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister die blau-gelbe Betreuungsoffensive des Landes Niederösterreich. Das Land Niederösterreich und die Gemeinden nehmen dafür 750 Millionen Euro bis 2027 in die Hand. „Ein Kraftakt für beide Seiten, den wir gemeinsam für unsere Familien stemmen“, so Mikl-Leitner und Teschl-Hofmeister.
Alleine im 1. Halbjahr 2023 wurden über den Schul- und Kindergartenfonds Projekte mit einem Volumen von 162 Millionen Euro bewilligt, die mit rund 50 Millionen Euro vom Land Niederösterreich unterstützt werden. Neben baulichen Tätigkeiten arbeitet das Land Niederösterreich mit Hochdruck an der Rekrutierung von pädagogischen Fachkräften.
„Von 1. Jänner 2023 bis heute wurden 547 neue Elementarpädagoginnen in den Landesdienst aufgenommen. In den vergangenen Jahren waren es im Vergleichszeitraum durchschnittlich 294 neue Kräfte. Die Steigerung um 86 Prozent zeigt: der Motor der blau-gelbe Betreuungsoffensive brummt auf Hochtouren“, so Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner.
Im Zuge der blau-gelben Betreuungsoffensive werden auch die Gruppengrößen verkleinert und der Personal-Kind-Schlüssel verbessert: „Kleinere Gruppengrößen ermöglichen eine noch individuellere und bessere Betreuung für unsere Kinder. Wurden 2018 rund 1,28 Pädagoginnen pro Kindergartengruppe eingesetzt, so sind 2023 bereits rund 1,41 Pädagoginnen pro Gruppe im Einsatz“, so Familien-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister. Gesetzlich vorgesehen ist eine Pädagogin oder ein Pädagoge pro Kindergartengruppe.
„Die Kinderbetreuung ist eines der wichtigsten Anliegen der Familien. Die Wahlfreiheit bleibt oberstes Gebot, denn unsere Familien wissen am besten, was für ihr Kind gut ist. Wir in Niederösterreich schaffen mit der Betreuungsoffensive wir Angebot, wo Bedarf besteht“, so Mikl-Leitner.
Kern der blau-gelben Betreuungsoffensive ist die Schließung der Karenzlücke mit der Reduktion des Eintrittsalters der Kinder von 2,5 auf 2 Jahre ab 2024. Bereits jetzt werden 330 2-Jährige in 22 Pilotkindergärten in 15 Gemeinden quer durch Niederösterreich betreut. „Die Pilotkindergärten werden wissenschaftlich begleitet, um Aufschlüsse hinsichtlich Tagesablauf, Spielgeräte, Sitzhöhen uvm. zu erhalten“, so Teschl-Hofmeister.
Bereits im Sommer hat die blau-gelbe Betreuungsoffensive an Fahrt gewonnen, was an den verringerten Schließtagen deutlich werde, die von drei Wochen auf eine Woche reduziert wurden. Mit Schulbeginn startete der beitragsfreie Vormittag (7 bis 13 Uhr), den es bereits in den Kindergärten gibt, auch in den Kleinkinderbetreuungen. „Gerade in Zeiten der Teuerung stelle dies eine weitere wichtige finanzielle Entlastung für Familien dar. Deshalb unterstützen wir als Land die Betreiber solcher Einrichtungen finanziell“, so Teschl-Hofmeister. In Niederösterreich gibt es laut Kinderheimstatistik derzeit 359 Krippen und Kleinkinderbetreuungseinrichtungen. Das Land Niederösterreich zahlt 341 Euro pro vergebenem Betreuungsplatz für unter Dreijährige in der Zeit von sieben bis 13 Uhr. Zudem werde der Förderbeitrag automatisch um zehn Prozent erhöht, wenn das Kind eine sogenannte VIF-konforme Einrichtung (VIF: Vereinbarkeitsindex Familie) in Anspruch nimmt.
Auch ein flächendeckendes Nachmittagsbetreuungsangebot in Wohnortnähe wolle man ab 2024 in ganz Niederösterreich umsetzen. „Das Credo ist: Vormittag kostenlos und Nachmittag kostengünstig und leistbar“, so Teschl-Hofmeister. In den Tagesbetreuungseinrichtungen dürfen mindestens 50 Euro bis maximal 180 Euro eingehoben werden. Sollten 50 Euro eine Hürde darstellen, dann könne man diese Grenze im Sozialhärtefall unterschreiten. In Kindergärten dürfen die Gemeinden maximal einen kostendeckenden Beitrag einheben.
„Bereits 98,9 Prozent der dreijährigen bis fünfjährigen Kinder besuchen in Niederösterreich eine Kinderbetreuungseinrichtung – Topwert im Bundesländervergleich. Bei den Unter-3-Jährigen hat Niederösterreich heuer als erstes Bundesland die 30 Prozent-Hürde übersprungen“, so Mikl-Leitner abschließend.