Mittwoch, 12. Februar 2025

Verlässlich, kompetent, unkompliziert…

Kampagne „Niederösterreich sagt NEIN zu K.O.-Tropfen“ wird weitergeführt

Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister: „Wir möchten, dass unsere Jugendlichen so sicher wie möglich feiern“.

Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz in St. Pölten mit der Jugend:info NÖ, der Landespolizeidirektion NÖ und den NÖ Frauen- und Mädchenberatungsstellen verkündete Jugend-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister die Weiterführung der erfolgreichen Kampagne „Niederösterreich sagt NEIN zu K.O.-Tropfen“.

„Im Rahmen unserer gemeinsamen landesweiten Kampagne „Niederösterreich sagt NEIN zu K.O.-Tropfen“ möchten wir junge Menschen, insbesondere Frauen, für die Gefahren von K.O.-Tropfen weiter sensibilisieren. Außerdem wollen wir Möglichkeiten aufzeigen, wie die Gefahr einer Verabreichung verringert werden kann, welche Maßnahmen im Ernstfall getroffen werden sollen und welche rechtlichen Folgen Tätern nach Verabreichung von K.O.-Tropfen drohen. Wir stellen heuer 10.000 Testbänder kostenlos zur Verfügung.“ Diese Initiative wolle keine Panik auslösen, sondern Wissen verbreiten, um mit dieser Gefahr besser umgehen zu können, so die Landesrätin.

Über die Jugend:info NÖ und die NÖ Frauen- und Mädchenberatungsstellen werden Testbänder zur Verfügung gestellt, die auf den am häufigsten verabreichten Wirkstoff GHB, besser bekannt als Liquid Ecstasy, testen. Besonders wichtig zu erwähnen ist, dass diese Testbänder keinen 100-prozentigen Schutz bieten. Sie sollen auch auf potentielle Täter abschreckend wirken. „Wir wollen, dass unsere Jugend feiert und das so sicher wie möglich. Der primäre Fokus dieser Kampagne liegt auf K.O.-Tropfen. Ich möchte aber auch auf die Folgen von übermäßigem Alkoholkonsum, Drogen bzw. Mischkonsum aufmerksam machen.“, so Teschl-Hofmeister. Auf der Website www.noe2ko.at finden Jugendliche, junge Frauen, Eltern, Veranstalterinnen und Veranstalter sowie Interessierte wichtige Informationen, um die Gefahr von K.O.-Tropfen im Vorhinein zu erkennen und im Ernstfall richtig zu reagieren. Ein fünf-Schritte-Plan für Betroffene und wichtige Notrufnummern werden übersichtlich dargestellt. „K.O.-Tropfen zu verabreichen ist kein Spaß und kein Jugendstreich, es handelt sich dabei um ein Delikt, das verfolgt und zur Anzeige gebracht werden muss“, sprach die Landesrätin einen weiteren Aspekt an.

NÖ Landespolizeidirektor Franz Popp weist auf die Problematik im Hinblick auf die Verabreichung von KO-Tropfen hin: „Der jüngste Bericht der letzten Staatenprüfung von Österreich zur Istanbul-Konvention in Österreich zeigt eine besorgniserregende Zunahme sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche. Täter missachten das Konsens-Prinzip und setzen häufig Substanzen wie K.O.-Tropfen ein, um ihre Opfer wehrlos zu machen. Besonders erschwerend ist, dass die Betroffenen oft keine klaren Erinnerungen haben, was strafrechtliche Verfolgungen erschwert. Prävention und gegenseitige Achtsamkeit unter Jugendlichen sowie rasches Einholen von medizinischer Hilfe sind entscheidende Maßnahmen, um diese Übergriffe zu bekämpfen.“

Lutz Köllner, Geschäftsführer Jugend:info NÖ, erklärte: „Wir freuen uns, dass die gemeinsame Kampagne „Niederösterreich sagt NEIN zu K.O.-Tropfen“ weitergeführt wird. Vergangenes Jahr haben wir bei insgesamt knapp 500 Kontakten 8.725 Bänder ausgegeben. Diese Zahlen zeigen die Notwendigkeit der Beratung und Prävention. Wir sind mit diesem Thema am Puls der Zeit und geben Jugendlichen wertvolle Inputs, um ein unbeschwertes Feiern zu ermöglichen. Im Rahmen der Zertifizierung von WIR.FEIERN.SICHER haben Interessierte weiterhin die Möglichkeit, neben den Eintrittsbändern auch K.O.-Tropfen-Testbänder zu beziehen. Der Fokus der Weiterführung liegt ganz klar in der Beratung. Denn die braucht es, damit Jugendliche sowie ihre Bezugspersonen wissen worauf zu achten ist.“

K.O.-Tropfen können nach deren Verabreichung zu Schwindel, Kontrollverlust, Blackout und anderen sehr schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen führen. Neben unmittelbaren physischen oder psychischen Auswirkungen folgen in diesem Zusammenhang oft auch Nachfolgedelikte aufgrund des Kontrollverlusts wie sexuelle Gewalt und Eigentumsdelikte. Elisabeth Cinatl, Vorstandsvorsitzende des Netzwerks österreichischer Frauen- und Mädchenberatungsstellen, führte aus: „Die Erfahrungen der Frauen- und Mädchenberatungsstellen und der Frauenhäuser zeigen, dass es oft vorkommt, dass Frauen zuhause oder im Freundes- und Bekanntenkreis Opfer von sexueller Gewalt nach der Verabreichung von K.O.-Tropfen werden. Deshalb unterstützen wir diese wichtige Informationskampagne und leisten einen Beitrag zur Sensibilisierung, Prävention und Information“.

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