Mit einem 95-jährigen Bestandsjubiläum startet die Rax-Seilbahn in den Sommer 2021
Das 95-jährige Jubiläum der Rax-Seilbahn steht für Beständigkeit. Im Pendeltakt befördert die erste Personen-Seilschwebebahn Österreichs seit dem Jahr 1926 Gäste auf das auf 1.545 Metern gelegene Rax-Plateau. Wandern ist im Sommer traditionell das wichtigste Motiv für Ausflugsgäste, um Niederösterreich zu besuchen. Das heißt: Die Bergregionen sind wesentlich, damit Niederösterreichs Tourismus in der Sommersaison 2021 wieder durchstarten und diese historische Krise rasch hinter sich lassen kann. Hier kommt der Rax-Seilbahn eine besondere Bedeutung zu. Das touristische Aushängeschild in Niederösterreich registrierte vor COVID-19 Zeiten jährlich rund 180.000 Gäste. „Seit 95 Jahren ist die Rax-Seilbahn mehr als ein touristischer Leitbetrieb und Wirtschaftsfaktor in den Wiener Alpen. Es handelt sich um ein familiär geführtes Ausflugsziel, das den Reiz der neuen Sommerfrische in Niederösterreich bestmöglich verkörpert“, gratuliert Jochen Danninger, Tourismuslandesrat Niederösterreich, zum Jubiläum.
Ausgestattet mit dem Gütesiegel „Beste Österreichische Sommer-Bergbahnen“ sowie dem Qualitätsstempel der „TOP-Ausflugsziele Niederösterreichs“ besitzt die Rax-Seilbahn reichlich Strahlkraft. Um der touristischen Wettbewerbsfähigkeit gerecht zu werden, wurde die Seilbahn vor rund fünf Jahren vollständig revitalisiert. Die Kosten für den Modernisierungsprozess beliefen sich laut Bernd Scharfegger, Geschäftsführer Scharfegger‘s Raxalpen Resort, „auf rund vier Millionen Euro. Im Zuge dessen wurde die gesamte Antriebssteuerung sowie Seilbahn- und Elektrotechnik erneuert und die Konzession für 25 Jahre verlängert. Die Rax-Seilbahn wird liebevoll „The Green Queen“ genannt, das kommt nicht von ungefähr. Unsere Seilbahn erblickte im selben Jahr wie Queen Elizabeth II. das Licht der Welt. Sie präsentiert sich heute sicher, effizient und ist technisch auf dem neuesten Stand.“
Ein Bergsommer für jedermann
Bei den Themen der Gegenwart und Zukunft ist der Begriff „Nachhaltigkeit“ allgegenwertig. Kraft tanken heißt es am Berg, sauberen Strom erhalten Nutzer:innen von Elektroautos an acht E-Ladestationen. Immer beliebter wird auch die Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Attraktive ÖBB-Packages und Kooperationen sorgen für eine rasche und unbeschwerte Anreise. NEU: Das Sommerfrische Kombiticket mit der Höllentalbahn und dem historischen Bus soll traditionsverbundene Gäste ansprechen. Preise: Erwachsene (34,00 Euro), Kinder (18,00 Euro).
Attraktive ÖBB- und Bus-Kombinationen ermöglichen Gästen aus Wien eine Anreise in 74 Minuten – von der Haustür bis direkt zur Talstation der Rax-Seilbahn. In Blickweite davon befindet sich das Camping-Abenteuer „Park’n’Camp“. Wählen können Naturfreunde aus 13 großzügigen Stellflächen und Zeltplätzen. Modern ausgestattete Sanitäranlagen, gratis W-Lan und ein Selbstbedienungs-Snack-Buffet sorgen für einen komfortablen Aufenthalt. Der ideale Ausgangspunkt, um das faszinierende Höllental zu erkunden. Dieses erstreckt sich auf einer Länge von über 16 Kilometern zwischen Schwarzau am Gebirge und Hirschwang im südlichen Niederösterreich.
Sicherheit am Berg: Prävention ist oberstes Gebot
Auf 1.545 Metern Seehöhe treffen Berginteressierte auf einen sanften alpinen Charakter, der eine vielschichtige Gästegruppe anspricht, weiß Scharfegger: „Um auf die Gefahrenquellen am Berg hinzuweisen, haben wir im letzten Jahr mit unserer Sicherheits-Kampagne ‚End of Flip-Flop Zone‘ ein deutliches Zeichen gesetzt. Neben dem falschen Schuhwerk sind es die fehlenden, präventiven Maßnahmen, die einen unbeschwerten Wandersauflug am Berg trüben.“
Seit mittlerweile 50 Jahren setzt die Familie Scharfegger touristische Akzente in den Wiener Alpen in Niederösterreich. Zu den Leitbetrieben zählen der Raxalm-Berggasthof, das Ottohaus, die Café-Konditorei Reichenau, das Ausflugserlebnis Restaurant „Am Wasserwerk“ sowie das Raxalpen Resort Office in Reichenau, der Raxalpenhof und Kaiserhof in Prein, das Tanz- und Eventlokal Preiner-Stadl und eben die Rax-Seilbahn. Historiker Gottfried Brandstätter, geboren 1939 in Hirschwang an der Rax, kennt die Region und vor allem die Entstehungsgeschichte der Rax-Seilbahn wie kein anderer. „Ein Blick in die Hüttenbücher verrät, die Rax war bereits um die Jahrhundertwende ein gern besuchtes Ausflugsziel. Zu Anfang wurde die Raxalpe durch Muskelkraft oder in einem Schweizer Alpenfauteuil-Wagen mit Gebirgspferden erobert. Der Gedanke war naheliegend, auch technische Aufstiegshilfen zu schaffen“, sagt Brandstätter und ergänzt: „Bereits im Jahr 1913 gab es von Ing. Walter Conrad vom Eisenbahn Ministerium einen Plan zur Errichtung einer Zahnradbahn, die vom Preiner Gscheid bis hin zum Karl Ludwig Haus führen sollte. Die Grundidee, die Rax mittels einer Seilbahn zu erschließen, stammt allerdings von Camillo Kronich.“
Am 5. Mai 1925 wurde mit dem Bau einer Materialbahn begonnen – rund 150 Männer und Frauen waren daran beteiligt. Die Gesamtkosten beliefen sich auf 3,6 Millionen Schillinge. Bereits am 7. Juli wurden die ersten Güter auf das Rax-Plateau befördert. Rund ein Jahr später, am 9. Juni 1926, war es dann so weit: Die Rax-Seilbahn, die nach dem „Bleichert-Zuegg-System“ erbaut wurde, nahm ihren Betrieb auf. Der Rest ist Geschichte. „The Green Queen“ befördert Gäste sicher, rasch und komfortabel auf die Rax, die sich Schritt für Schritt – genussvoll oder sportlich aktiv – erwandern lässt.