IT-Talente aller Altersstufen kamen letzten Freitag in die Remise Amstetten, um ihre Programmier-Kenntnisse unter Beweis zu stellen
Beim renommierten Catalysts Coding Contest arbeiteten Bewerber auf der ganzen Welt gleichzeitig an einer bis dahin unter Verschluss gehaltenen Aufgabe. Für Firmen ist der Wettbewerb eine Möglichkeit, herausragenden IT-Nachwuchs zu rekrutieren. Dass der Coding Contest erstmals in Amstetten stattgefunden hat, ist einer gemeinsamen Initiative von Stadt und Land, der Zukunftsakademie Mostviertel, dem IT Innovator Catalysts und dem Quartier A, einem Projekt der ÖBB-Immobilienmanagement GmbH, zu verdanken.
Bei einem Pressegesprächs sprachen Michaela Hinterholzer, Abgeordnete zum niederösterreichischen Landtag, Ursula Puchebner, Bürgermeisterin der Stadt Amstetten, DI (BA) Laurentius Palmetzhofer, Vorstandsmitglied Zukunftsakademie Mostviertel, Klaus Lehner, Geschäftsführer der Catalysts Digital Solutions GmbH, und Günther Sterlike, Projektleiter Quartier A, über die digitale Zukunft des Mostviertels. Darüber hinaus wurde erstmals das Stadtentwicklungsgebiet Quartier A vorgestellt, das auf 100.000 Quadratmetern rund um den Amstettner Bahnhof die Arbeits- und Wohnwelt von morgen entwickeln wird.
Konzentriert saßen letzten Freitag über 30 Programmierprofis und Hobby-Coder in der Remise Amstetten vor ihren Laptops. Allein oder in Teams wurde an der Aufgabe getüftelt, an der weltweit zum gleichen Zeitpunkt rund 5.000 Wettbewerbsteilnehmer arbeiteten: An 50 Standorten, von Helsinki bis Johannesburg, von New Orleans bis Teheran, glühten Köpfe und Tastaturen.

Seinen Ursprung hat der international bekannteste Programmierwettbewerb in Linz. 2007 entstand er aus einem wissenschaftlichen Experiment an der Johannes Kepler Universität. Die IT- und Startup-Experten der Catalysts organisieren den einzigartigen Wettbewerb. „Jugendliche möglichst früh für die IT zu begeistern und sie von passiven Konsumenten zu aktiven Problemlösern zu machen ist notwendig für den Fachkräfte-Nachwuchs für österreichische Unternehmen“, erklärte Catalysts Geschäftsführer Klaus Lehner im Rahmen eines Pressegesprächs in Amstetten. „Es braucht qualifizierte Jungtalente, um die digitale Zukunft zu bestreiten.“ Der Coding Contest holt genau solche Digital Natives vor den Vorhang. Teilnehmer mit herausragenden Leistungen bekommen nach dem Wettbewerb rasch zahlreiche Jobangebote.
„Es war uns ein großes Anliegen, den Coding Contest nach Amstetten zu bringen, denn wir sind uns über die unternehmerischen Herausforderungen durch die Digitalisierung im Klaren“, so Laurentius Palmetzhofer, Vorstandsmitglied Zukunftsakademie Mostviertel, kurz ZAM. Die ZAM ist eine Initiative der regionalen Leitbetriebe mit dem Ziel, die Wirtschaftsregion zu stärken und fungierte als Host des Coding Contests. „Wir setzen bewusst auf den Dialog zwischen Bildung, Wirtschaft und Politik, um Lösungen für Probleme wie den Fachkräfte-Mangel zu erzielen. Ein Best Case für einen solchen Dialog ist der Coding Contest, bei dem so viele Beteiligte an einem Strang ziehen“, erklärte der Wirtschaftsexperte.
Denn Unterstützung für das Projekt kommt auch von der Politik: Michaela Hinterholzer, Abgeordnete zum niederösterreichischen Landtag: „Die Digitalisierung von Arbeitsprozessen, die Vernetzung von Unternehmen, neue Formen der Wissensvermittlung – die Industrie 4.0 wird für die Wirtschaft zahlreiche Chancen bieten. Damit diese neuen Möglichkeiten erkannt und genutzt werden, braucht es IT-Spezialisten und innovative Recruitingformate wie den Coding Contest.“ Die Landtagsabgeordnete setzt sich zudem für die technische Basis einer digitalen Zukunft, den Breitbandausbau in den Bezirken Amstetten und Waidhofen an der Ybbs, ein.
Ursula Puchebner, Bürgermeisterin von Amstetten, unterstrich die Bedeutung von Bildungs- und Forschungsprojekten als Treiber für die regionale Wirtschaft. Mit dem Quartier A beschreitet die Bürgermeisterin gemeinsam mit dem Projektteam der ÖBB einen wegweisenden Schritt in eine Arbeits- und Wohnwelt der Zukunft: Rund um das Bahnhofsareal werden künftig auf 100.000 Quadratmetern modernes Arbeiten, verschiedene Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten, innovative Wohnformen, intelligente Mobilität und beste IT-Infrastruktur vereint. „Amstetten wird ein Leuchtturm für integrierte, nachhaltige Stadt- und Regionsentwicklung“, so Bürgermeisterin Ursula Puchebner.
„Mit dem Quartier A entsteht ein Areal, auf dem Menschen leben, lernen, forschen und Unternehmen gründen“, erklärte Projektleiter Günther Sterlike von den ÖBB. Die Remise bleibt dabei ein Raum der Begegnung: Drei Bereiche (Arbeit und Bildung, Kongresse und Veranstaltungen, Gastronomie) werden dafür sorgen, dass sich dort ein Netzwerk aus Unternehmen, Kreativen und Bildungseinrichtungen formt, das sich den Zukunftsfragen stellt und Lösungen entwickelt. Die Remise wird zum ‚Future Hub’, in dem Visionen Form annehmen. Ganz nach dem Slogan des Quartiers: „Was hier entsteht, muss erst erfunden werden.“
Das Quartier A wird zudem ein breites Angebot an Wohnraumkonzepten bieten – von Single-Apartments zum Raum für Familien, von betreutem Wohnen bis hin zu temporären Unterkünften. Ergänzend zu bestehenden medizinischen Einrichtungen in Amstetten wird das Quartier A ein umfassendes Gesundheitsangebot bereitstellen, das Prävention, Therapie und Betreuung beinhaltet. Kurze Wege innerhalb des Quartiers, intelligente Mobilitätskonzepte und moderne Kommunikationstechnologien werden mehr Zeit für Business und Freizeit schaffen. „Das Quartier A ist selbst mit einem Start-up vergleichbar“, erklärte Günther Sterlike. „Anstelle eines klassischen Immobilienmarketings setzen wir auf kreative strategische Lösungen und Einbindung der Bevölkerung, von künftigen Partnern, Bauträgern, Mietern und der interessierten Öffentlichkeit. Am 23. Juni 2018 laden wir alle Interessierten herzlich ein zu unserer Masterplanpräsentation und freuen uns auf zahlreiche Besucherinnen und Besucher in der Remise.“