Am 29. November 2024 läutet der Black Friday traditionell die heiße Phase des Weihnachtsgeschäfts ein, gefolgt vom Cyber Monday am 2. Dezember. Trotz wirtschaftlicher Herausforderungen und einer spürbaren Zurückhaltung bei den Konsumausgaben bleiben die beiden Shopping-Events wichtige Fixpunkte im Jahreskalender der niederösterreichischen Konsumenten und des Handels.
„Der Einzelhandel befindet sich in einer wirtschaftlich sehr schwierigen Situation. Seit knapp drei Jahren kämpft er mit real sinkenden Umsätzen, die in Verbindung mit hohen Kostensteigerungen viele Betriebe ans Limit bringen“, skizziert Franz Kirnbauer, Obmann der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer NÖ, und verweist auf Ursachen wie Inflation, Krieg in der Ukraine und Spätfolgen der Corona Krise. „Für 2024 bestanden aufgrund der Steigerungen bei den realen Einkommen große Hoffnungen, die bislang nicht erfüllt wurden. Nach wie vor herrscht eine allgemeine Krisenstimmung vor, die den Handelskonsum dämpft“, führt der Obmann weiter aus. „Gerade in solchen Situationen sind spezielle Aktionen und Anlässe im Handel wichtig. Wir hoffen damit, dass Black Friday und Cyber Monday der Auftakt für ein gutes Weihnachtsgeschäft sind.“
Steigende Bekanntheit trotz sinkender Ausgaben
Wie eine aktuelle Erhebung der KMU Forschung zeigt, kennen inzwischen 76 Prozent der Niederösterreicher die beiden Tage, ein Anstieg gegenüber den 70 Prozent im Vorjahr. Rund ein Drittel der potenziellen Käufer plant, an einem der beiden Tage einzukaufen. Die durchschnittlichen Ausgaben pro Käufer liegen heuer bei etwa 210 Euro, nachdem sie im Vorjahr noch 240 Euro betragen haben. Insgesamt rechnet der NÖ Handel mit Einnahmen von 80 Millionen – 2023 waren es noch 90 Millionen.
Die beliebtesten Produkte
Für die Konsumenten stehen bei den Shopping-Events Rabatte im Vordergrund: 86 Prozent geben an, dass die Höhe der Preisnachlässe ein entscheidender Faktor für ihre Kaufentscheidung ist. Auch kostenfreier Versand (49 bzw. 53 Prozent) und exklusive Angebote (45 bzw. 50 Prozent) spielen eine zentrale Rolle. Während am Black Friday vorrangig Bekleidung, Unterhaltungselektronik und Elektrogeräte gefragt sind, dominieren am Cyber Monday Spielwaren, Computer/PCs und Games sowie erneut Bekleidung die Einkaufslisten. Der Online-Handel bleibt dabei die bevorzugte Plattform: 78 Prozent der Käufer:innen nutzen Black Friday-Angebote online, beim Cyber Monday sind es sogar 89 Prozent.
Hintergründe:
Im Laufe der vergangenen Jahre hat sich der Black Friday (heuer: 29. November 2024) zu einem festen Kaufanlass entwickelt. Als Startschuss für Einkäufe der Vorweihnachtszeit fungierend, findet das Shopping-Event traditionell am Freitag nach Thanksgiving (dem vierten Donnerstag im November) statt. Da Konsumenten nach wie vor darauf hoffen, primär bei Markenprodukten Schnäppchen zu ergattern, trotzt das Shoppingevent nach wie vor den chinesischen Plattformen wie Temu, die mit dauerhaften Billigpreisen in starker Konkurrenz zu österreichischen Händler*innen stehen, aber in Sachen Qualität oftmals das Nachsehen haben. Auch der Cyber Monday (heuer: Montag, 2. Dezember 2024) hat – als Antwort der Onlineshops auf den Black Friday – mittlerweile seinen festen Platz in der Einkaufslandschaft, wenngleich ihm von den Konsumenten in der Regel etwas weniger Bedeutung eingeräumt wird.