Freitag, 1. November 2024

Verlässlich, kompetent, unkompliziert…

Wintertierquartier für Igel & Co bauen – So geht es

Raschelnd fällt jetzt reichlich Laub zu Boden und passend zur Stimmung der Natur stehen die Herbstferien vor der Tür. Laub ist wertvoll und sollte im Garten z.B. unter Hecken oder im Beet bleiben und nicht wegtransportiert werden. Gut geschützt können dort viele Kleintiere überwintern, die so auch Vögeln wie dem Zaunkönig oder Rotkehlchen als Nahrung dienen. Einer unserer Gartenlieblinge, der Igel, braucht ebenfalls reichlich Laub für den Winterschlaf. Auch Kinder lieben es, mit bunten Blättern zu spielen – und das trifft sich gut. Nutzen Sie die Herbstferien und bauen Sie gemeinsam mit der Familie einen Ast-Laubhaufen in einer ruhigen Ecke im Garten, am besten geschützt unter einer Hecke. Sollte heuer noch kein Igel einziehen, so freuen sich trotzdem zahlreiche andere tierische Gartenbewohner über ein gemütliches Plätzchen zum Überwintern.

„Im Winter finden Igel zu wenig Nahrung. Deshalb bauen die Tiere aus Laub und anderen Materialien Nester, in denen sie zu einer kompakten Kugel zusammengerollt überwintern. Die Körpertemperatur sinkt von 36°C auf etwa 5°C, die Herzfrequenz von 180-250 Schlägen/Minute auf 8-20 und die Atemfrequenz von 40-50 Atemzügen auf 3-4. Männliche Igel gehen bereits etwa Mitte Oktober, Weibchen erst etwa Mitte November in den Winterschlaf“, so Katja Batakovic, fachliche Leiterin der Bewegung „Natur im Garten“.

Ast-Laub Haufen – Wintertierquartier bauen:

Für die Anlage eines Ast-Laubhaufens wird ein ungestörter, geschützter Ort z.B. angrenzend an eine Hecke mit geradem oder nur leicht abfallendem Boden im Garten ausgewählt. Bedecken Sie den Untergrund mit einer Schicht aus heimischen Holzhäckseln. Darauf platzieren Sie im Abstand von einem halben Meter zwei etwa einen Meter lange Kantholzscheite oder armdicke Äste. Quer auf die erste Etage werden zwei weitere dicke Scheite oder Äste gelegt. Etwas nach innen versetzt wird so noch eine 3. Etage aus Kantholz gebaut. Die oben verbleibende Lücke wird mit kürzeren Scheiten oder Ästen und Reisig abgedeckt. Nachdem Sie überprüft haben, ob die Konstruktion stabil ist, häufen Sie auf das Grundgerüst eine dicke Schicht Laub auf – das dürfen gut zehn gut gefüllte Scheibtruhen sein, gern auch mehr. In den inneren Hohlraum des Haufens wird kein Laub gegeben. Ein gutes Winterschlafnest braucht nämlich Erfahrung und muss deshalb vom Igel selbst nach seinen Bedürfnissen gebaut werden, um sein Überleben im Winter zu sichern. Sie können noch zusätzlich neben dem Wintertierquartier einen Laubhaufen anbieten, damit dem Igel Blätter für den Nestbau zur Verfügung stehen. Zuletzt wird das Winterquartier mit Reisigzweigen abgedeckt, um das Laub gegen Verwehung zu schützen. Ergänzen Sie nach einiger Zeit und auch in den Folgejahren weiteres Laub, da es mit der Zeit einsackt bzw. abgebaut wird.

Eine Videoanleitung zum Bau eines Igelquartiers vom Gartenteam der GARTEN TULLN finden Sie unter www.naturimgarten.at/haus-igel

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