Samstag, 23. November 2024

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Elektrisches Kraftpaket: Kia EV6 GT im Test

Der Kia EV6 GT ist mit seinen 585 PS das leistungsstärkste Kia-Serienmodell und zeichnet sich durch faszinierende Fahrleistungen aus. Im Guten Tag Österreich Autotest konnten wir dieses elektrische Kraftpaket ausführlich testen.

Das ausdrucksstarke Außendesign weist eine Reihe von sportlichen Akzenten und ästhetischen Besonderheiten auf, die auf die Leistungsfähigkeit des EV6 GT hindeuten. Das ebenso fokussierte wie komfortable Interieur ist mit modernsten Technologien ausgestattet, die dem Fahrer und seinen Passagieren ermöglichen, in jeder Reisephase Sicherheit, Konnektivität und Infotainment auf höchstem Niveau zu genießen.

Die Fahrleistungen des EV6 GT, der auf der zukunftsweisenden Elektroplattform E-GMP (Electric-Global Modular Platform) basiert, setzen in diesem Segment Maßstäbe. Im Vergleich zum ebenfalls zweimotorigen EV6 wurde die Leistung erheblich gesteigert. Das liegt vor allem am Heckmotor des GT, der um 63 Prozent stärker ist als das hintere EV6-Triebwerk.

Der EV6 GT beschleunigt in nur 3,5 Sekunden auf Tempo 100. Damit ist er das sprintstärkste Modell in der gesamten Hyundai Motor Group, zu der Kia gehört. In der Spitze erreicht er 260 Stundenkilometer. Mit einer Akkuladung kann der EV6 GT laut Werksangaben bis zu 424 Kilometer zurücklegen, was wir bei unseren Testfahrten aber leider nicht erreichen konnten. Dafür lädt aber in nur rund 18 Minuten die Batterie an einer entsprechend leistungsfähigen Schnellladestation von 10 auf 80 Prozent.

Zur außergewöhnlichen Leistungsfähigkeit kommen besondere Fahr- und Handlingeigenschaften, die dem Fahrer das Gefühl geben, eng mit der Straße verbunden zu sein. Die leistungsstarken Bremsen, eine direkte Lenkung und das sportlich-straffe Fahrwerk sorgen für ein Höchstmaß an Kontrolle. Dabei ermöglicht es der neue GT-Modus des „Drive Mode Select“-Systems, das Fahrerlebnis den individuellen Vorlieben anzupassen.

Der einladende Innenraum des EV6 GT kombiniert Sportlichkeit mit Komfort und praktischen Qualitäten. Die schwarzen Schalensitze mit veganen Bezügen in Wildlederoptik bieten bei sportlicher Fahrweise optimale Unterstützung, zeichnen sich aber zugleich auf längeren Fahrten durch hohen Komfort aus. Metallapplikationen mit „GT“-Schriftzug und neonfarbene Akzente unterstreichen das moderne, technische Erscheinungsbild. Das Interieur ist mit Premium-Materialien ausgestattet, zum dynamischen Flair tragen sportlich inspirierte Elemente bei. Ein Streifenmotiv ziert das Armaturenbrett und die Mittelarmlehne vorn, bei Dunkelheit schafft die Ambientebeleuchtung in den Türverkleidungen, der Mittelkonsole und dem Armaturenbrett eine angenehme Atmosphäre.

Die zwei nahtlos miteinander verbundene, gewölbte 31,2-cm-Bildschirme (12,3 Zoll) – das digitale Kombiinstrument und der Touchscreen des Navigationssystems – liefern in gestochen scharfen Grafiken alle Fahr-, Konnektivitäts- und Unterhaltungsinformationen. Die schlichte Formensprache dieses Panoramadisplays und des horizontal strukturierten Armaturenbretts tragen zur einladenden Atmosphäre und zum Hightech-Charakter des Interieurs bei.

Aufgrund seines rein elektrischen Antriebs ist der EV6 GT von Natur aus ein sehr leises Auto, selbst bei höheren Geschwindigkeiten. Die Kia-Ingenieure haben intensiv daran gearbeitet, Geräusche zu unterbinden, die bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren unbemerkt geblieben wären. Um dem Fahrer und seinen Passagieren auch akustisch ein Gefühl der Leistungsfähigkeit des Fahrzeugs zu vermitteln, verfügt der EV6 GT über ein Electric Active Sound Design (e-ASD). Diese Funktion kann mithilfe des serienmäßigen Premium-Soundsystems von Meridian® ausgewählte Geräusche synthetisch verstärken. Dabei lassen sich sowohl der Charakter als auch die Lautstärke des virtuellen Motorsounds individuell variieren.

Das Innendesign profitiert stark von der E-GMP-Plattform mit ihrer dedizierten Elektrofahrzeug-Architektur. Trotz der kompakten äußeren Dimensionen verfügt der EV6 GT aufgrund seines Radstands von 2,90 Metern über ein ähnliches Raumangebot wie ein Mittelklasse-SUV und über außergewöhnliche Langstreckenqualitäten. Das Interieur zeichnet sich durch eine intelligente Anordnung der Elemente, hohe Flexibilität und eine Vielzahl von Ablagen aus. Der 480 Liter fassende Gepäckraum macht den Elektro-Crossover auch zu einem idealen Reisegefährt für Familienausflüge. Werden die Sitze der zweiten Reihe umgeklappt, wächst das Gepäckraumvolumen auf bis zu 1.260 Liter. Vorn unter der Haube befindet sich mit dem „Frunk“ ein weiterer, 20 Liter fassender Stauraum.

Zweimotoriger Allradantrieb mit Powertriebwerk im Heck

Der zweimotorige Hightech-Antriebsstrang des EV6 GT wurde speziell für ein progressives Hochleistungs-Fahrerlebnis entwickelt. Der Allradantrieb gewährleistet auch unter schwierigsten Bedingungen eine hohe Fahrdynamik.

Der Frontmotor, bekannt aus dem EV6, leistet 160 kW (218 PS) bei 4.400 bis 9.000 Umdrehungen pro Minute. Das kraftvolle Hecktriebwerk hat eine Leistung von 270 kW (367 PS, bei 6.800 bis 9.400 U/min). Insgesamt mobilisiert dieses Power-Duo 430 kW (585 PS) und ein Drehmoment von 740 Nm. Damit liegt der EV6 GT in der Gesamtleistung um 80 Prozent über dem EV6 AWD (239 kW/325 PS, 605 Nm), der in 5,2 Sekunden auf Tempo 100 sprintet und in der Spitze 185 Stundenkilometer erreicht.

Zur hohen Leistungsfähigkeit des EV6 GT tragen verschiedene Innovationen innerhalb des Heckmotors bei, unter anderem die „Hairpin“-Technologie der Statorspulen, die Energieverluste reduziert und das Ansprechverhalten bei hohen Geschwindigkeiten verbessert. Ein unkonventioneller zweistufiger Inverter (Wechselrichter) ermöglicht die außergewöhnliche Kraftentfaltung des Triebwerks. Das Leistungsmodul des Inverters, das den Motor steuert, arbeitet mit Siliziumkarbid-Halbleitern (SiC) und erhöht die Systemeffizienz um etwa zwei bis drei Prozent.

Beim Heckmotor des EV6 reduziert eine externe Wasserkühlung die Temperatur des Motorgehäuses. Beim Motor des EV6 GT besitzen darüber hinaus die Spulen eine eigene Ölkühlung. Dadurch kann die Motortemperatur auch bei extremen Bedingungen sowie bei längerem Fahren mit hoher Geschwindigkeit stabil gehalten werden.

Fahrwerkskomponenten mit dynamischen Potenzial 

Bei der Entwicklung des EV6 GT-Fahrwerks wurden gegenüber dem EV6 umfassende Veränderungen an den Fahrwerkskomponenten und den elektronischen Steuerungssystemen vorgenommen, wodurch sich das Fahrerlebnis gewandelt hat. Der GT bietet weiterhin Ruhe und Kultiviertheit, zeigt aber zugleich einen noch sportlicheren Charakter und kann sich in seinen dynamischen Fähigkeiten mit den besten Sport-Grand-Tourern messen.

Der Kia EV6 GT liegt in allen Fahrsituationen ruhig und flach auf der Straße, denn das Fahrwerk minimiert sowohl die Wankneigung in Kurven und bei Spurwechseln mit hoher Geschwindigkeit als auch das Aufbäumen bei starker Beschleunigung und das Eintauchen beim Bremsen. Die Kia-Ingenieure haben außerdem dafür gesorgt, dass sich das Fahrverhalten des GT in jedem Fahrmodus durch ein Höchstmaß an Geschmeidigkeit und Laufruhe auszeichnet. Dadurch ist das Interieur auch auf langen Strecken für alle Insassen ein äußerst angenehmer Aufenthaltsort.

Auch die Lenkung wurde speziell für den GT weiterentwickelt. Durch das variable Übersetzungsverhältnis, das den Lenkwiderstand mit zunehmendem Tempo erhöht, bietet sie in allen Fahrsituationen eine sehr gute Rückmeldung. Zwischen den Lenkradanschlägen liegen nur 2,3 Umdrehungen. In der sportlichsten Einstellung des GT-Modus ist die Lenkung auf ein extrem dynamisches Fahrverhalten abgestimmt. Dadurch wird die Empfindlichkeit gegenüber Lenkeingaben maximiert und ein sehr direktes Ansprechverhalten ermöglicht.

Die Plattform E-GMP, die Kia beim EV6 erstmals einsetzt und die bis zu sechs weiteren Elektromodellen der Marke als Basis dienen soll, hat die Fahrdynamik-Entwicklung des Crossovers entscheidend begünstigt. So verdankt der EV6 GT seine beeindruckende Fahrcharakteristik unter anderem der ausgewogenen Gewichtsverteilung auf Vorder- und Hinterachse (Verhältnis 49:51%), an der die großflächig in die Bodengruppe integrierte Batterie maßgeblichen Anteil hat. Diese Platzierung des Akkus trägt auch zum niedrigen Schwerpunkt des Fahrzeugs bei, der das herausragende Handling und Fahrverhalten ermöglicht, das besonders auf kurvenreichen Straßen zur Geltung kommt.

Fahrmodi bringen Leistungsfähigkeit von Fahrwerk und Antrieb voll zur Geltung

Die neue Radaufhängungs-„Hardware“ bildet die perfekte Grundlage für die Softwaresysteme, mit denen verschiedene Fahrwerks- und Antriebsfunktionen gesteuert werden. So verfügt der EV6 GT über eine elektronische Dämpferkontrolle (Electronic Control Suspension, ECS). Sie regelt kontinuierlich die Funktion der semiaktiven Dämpfer und steigert dadurch sowohl die Agilität als auch den Komfort. Zudem besitzt der EV6 GT ein elektronisches Sperrdifferenzial (electronic-Limited Slip Differential, e-LSD). Es leitet bei Kurvenfahrten das Drehmoment automatisch an die Räder mit dem stärksten Grip und sorgt so dafür, dass keine Leistung verloren geht und größtmögliche Stabilität und Traktion sichergestellt ist. Das e-LSD beinhaltet intelligente Funktionen zur Traktionskontrolle (Smart Traction) und zur Gierdämpfung (Smart Yaw Damping), die entsprechend dem Konzept dieses Grand Tourers mit 2,90 Metern Radstand für ein ausgewogenes Verhältnis von sportlichem Fahrverhalten und Komfort sorgen.

Mithilfe der Fahrmodus-Wahl lässt sich der dynamische Charakter des EV6 GT je nach Vorlieben des Fahrers verändern. Schon in den Fahrmodi „Eco“, „Normal“ und „Sport“ werden dank des sportlichen Konzepts und des niedrigen Schwerpunkts unerwünschte Karosseriebewegungen wirksam unterbunden. Der Schlüssel zur maximalen Dynamik ist jedoch der spezielle GT-Modus, der sich über eine neonfarbene Taste rechts unten auf dem Zweispeichen-Lenkrad jederzeit bequem aktivieren lässt.

Der GT-Modus wählt für Elektromotoren, Bremsen, Lenkung, Dämpfer, Sperrdifferenzial und das elektronische Stabilitätsprogramm (ESC) automatisch die jeweils dynamischste Einstellung (Sport oder Sport+). Dadurch wird das Fahr- und Ansprechverhalten des EV6 GT für ein fesselndes Fahrerlebnis optimiert.

Um eine möglichst enge Verbindung zur Straße zu schaffen, lässt das Stabilitätsprogramm im GT-Modus mehr Radschlupf zu. Der Fahrer kann es auch vollständig deaktivieren, wenn ein höheres Übersteuerungspotenzial gewünscht ist. Er kann sogar noch einen Schritt weitergehen und das Übersteuern ganz bewusst provozieren, indem er einen speziellen Drift-Modus aktiviert. Dadurch wird ein größerer Teil der Antriebskraft – bis zu 100 Prozent – an die Hinterräder geleitet, was uneingeschränkte Seitwärtsbewegungen ermöglicht. Am Kurvenausgang lässt sich dann wieder mehr Kraft auf die Vorderräder übertragen, um die Beschleunigung zu verbessern.

Mit dem „My Drive“-Modus kann der Fahrer die verschiedenen Antriebs- und Fahrwerkssysteme noch stärker seinen individuellen Vorlieben anpassen. Durch die präzisen Einstellmöglichkeiten, die der Modus bietet, lässt sich eine maximale Dynamik im Ansprechverhalten erzielen.

Hochleistungsbremssystem und bis zu 300 kW Rekuperationsleistung

Dass der Fahrer am Steuer des EV6 GT schnell das Gefühl von Vertrauen und Sicherheit entwickelt, liegt auch an dem sehr schnell ansprechenden Hochleistungsbremssystem. Es bietet sowohl eine beeindruckende und gleichmäßige Verzögerung bei hohen Geschwindigkeiten als auch ein sehr konstantes Pedalgefühl. Das Bremssystem verfügt über groß dimensionierte innenbelüftete Bremsscheiben (Durchmesser vorne 380 mm, hinten 360 mm) sowie Vierkolben-Hochleistungsbremssättel vorn. Ein integrierter elektrischer Bremskraftverstärker (Integrated Electric Booster, IEB) trägt ebenfalls zur Verkürzung des Bremswegs bei. Darüber hinaus kann der Fahrer zwischen zwei Bremsmodi wählen (Normal / Sport). Im Sport-Modus wird das Bremspedal empfindlicher und die Rückmeldung des Bremssystems direkter.

Die Hochleistungsbremsanlage arbeitet nahtlos mit dem regenerativen Bremssystem zusammen, das beim EV6 auf eine maximale Rekuperationsleistung von 150 kW kalibriert ist. In Kombination mit dem aktiven Bremssystem des GT erzielt es Spitzenwerte von über 300 kW. Der Fahrer des EV6 GT kann je nach gewünschter Intensität der Energierückgewinnung zwischen sechs Einstellungen wählen (abgeschaltet / Level 1, 2, 3 / i-PEDAL / Auto-Modus). Die maximale Energieausbeute wird im i-PEDAL-Modus erzielt, mit dem sich das Fahrzeug sanft zum Stillstand bringen lässt, ohne das Bremspedal zu betätigen.

Ultraschnelles Laden komplettiert Grand-Touring-Qualitäten

Zu den Grand-Touring-Qualitäten, die den Kia-Crossover zu einem rundum überzeugenden GT für die Elektro-Ära machen, gehören neben seiner eindrucksvollen Sportwagen-Performance auch die kurze Ladezeit. Der 77,4-kWh-Lithium-Ionen-Polymer-Akku kann dank der ultraschnellen 800-Volt-Ladetechnologie schon während einer Kaffeepause wieder aufgeladen werden. Daher lassen sich im EV6 GT auch lange Strecken schnell und bequem zurücklegen – zumal Kia-Fahrer über den Ladeservice Kia Charge einfachen Zugang zu Europas führendem Schnellladenetzwerk Ionity haben. An diesem Joint Venture großer Automobilhersteller ist Kia über seinen Mutterkonzern Hyundai Motor Group beteiligt. Als integrierter öffentlicher Ladeservice betreibt Ionity an Autobahnen in 24 europäischen Ländern ein Ladenetzwerk, das bereits mehr als 400 Stationen mit über 1.600 Hochleistungsladepunkten umfasst und ausschließlich mit Strom aus regenerativen Quellen versorgt wird.

Aufgrund der Partnerschaft von Kia mit dem Unternehmen Digital Charging Solutions stehen den Kia Charge-Kunden darüber hinaus die europaweit mehr als 360.000 öffentlichen Ladepunkte des DCS-Netzwerks zur Verfügung, darunter über 36.000 öffentliche Stationen in Österreich. Die Nutzer erhalten eine transparente monatliche Abrechnung, in der sämtliche Ladevorgänge übersichtlich aufgelistet sind.

Um bestmögliche Bedingungen für das Schnellladen zu schaffen, verfügt der EV6 GT über eine Batterie-Vorkonditionierung. Wenn der Fahrer mit Hilfe der Routenplanung des Navigationssystems eine Schnellladestation ansteuert, wird der Akku kurz vor dem Erreichen des Ladepunktes auf 20 bis 25 Grad Celsius temperiert. Diese Batterietemperatur schafft die Voraussetzungen dafür, dass auch bei ungünstigen Außentemperaturen optimale Schnellladeergebnisse erzielt werden können.

Der EV6 GT kann dank seiner modernen Ladetechnologie auch als leistungsstarke Stromquelle genutzt werden. Denn seine integrierte Ladekontrolleinheit (Integrated Charging Control Unit, ICCU) beinhaltet eine „Vehicle-to-Device“-Funktion (V2D), die es ermöglicht, Strom mit einer Leistung von bis zu 3,6 kW aus der Fahrzeugbatterie zu entnehmen. Dazu wird der Ladeanschluss des Fahrzeugs durch einen einfachen Adapter in eine Steckdose verwandelt, an die sich zum Beispiel Haushaltsgeräte oder E-Bikes anschließen lassen und über die sogar andere Elektrofahrzeuge aufgeladen werden können.

Preis: Der Kia EV6 GT ist bei allen Kia-Partnern in Österreich ab € 70.290.- zu haben.

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