20 Prozent der Bevölkerung sind über 65 Jahre alt. Bis 2050 erhöht sich der Anteil dieser Altersgruppe an der Gesamtbevölkerung auf 28 Prozent. Damit sind Seniorinnen und Senioren eine steig wachsende Zielgruppe für den Tourismus, und Niederösterreich kann hier vor allem mit Angeboten im Gesundheits-, Kulinarik- und Kulturbereich punkten.
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner betont dazu: „Die demografische Entwicklung unserer Gesellschaft ist eine Tatsache, die sich auch auf unseren Tourismus in Niederösterreich auswirkt. Und sie bringt auch Chancen für Niederösterreich, denn unser Land hat ein idealtypisches Angebot genau für die Zielgruppe der Seniorinnen und Senioren. Wir setzen in Niederösterreich nicht auf ’schneller, höher, lauter‘, sondern bewusst auf ‚ruhiger, sanfter, leistbarer und vor allem herzlicher‘. Mit den Angeboten im Gesundheitsbereich, mit unseren Langlauf-Loipen als auch mit den Erlebnissen des ‚sanften Winters‘ abseits der Pisten kann Niederösterreich bei Seniorinnen und Senioren ganz besonders punkten.“
Die Bedeutung der älteren Zielgruppe für den Tourismus in Niederösterreich unterstreicht auch eine neue Umfrage der Österreich Werbung. Das Durchschnittsalter der Winterurlauberinnen und Winterurlauber beträgt ca. 50 Jahre. Die wichtigste Altersgruppe waren in der vergangenen Wintersaison die 45- bis 54-Jährigen mit 29 Prozent. Generell geben die Gäste trotz Teuerung mehr aus als im vergangenen Winter. Die durchschnittlichen Tagesausgaben liegen bei 207 Euro pro Person. Natürlich ist der Wintersport die klassische Urlaubsart, gestiegen ist aber vor allem auch der Anteil der Städte-, Sightseeing- und Kultururlauber.
Michael Duscher, der Geschäftsführer der Niederösterreich Werbung, hält dazu fest: „‚Gesundheit ist das Wichtigste‘ so sagt man. Und das Wichtigste ist in Niederösterreich so nah. Niederösterreichs Tourismusdestinationen haben ganz besondere Angebote, die auf die Bedürfnisse von Seniorinnen und Senioren abgestimmt sind. Eine gesunde Auszeit vom Alltag tut Körper und Seele gut. Auch das Kultur- und Ausflugserlebnis kommt dabei natürlich nicht zu kurz.“
Begeisterte Winterwanderer, Schneeschuhwanderer und Langläufer sind etwa Anneliese und Johann Böswarth aus Neulengbach, wie sie im Gespräch mit der Landeshauptfrau erzählten. Die beiden nutzen das ,weite Land‘ für zahlreiche Ausflüge und Wandertouren – egal ob im Sommer oder im Winter.
Einzelne Destinationen in Niederösterreich haben viel zu bieten
So hat das Waldviertel alles, was es für eine gesunde Auszeit braucht: Frische Luft, idyllische Wälder, unberührte Natur und vor allem auch ein hervorragendes medizinisches Angebot. Bestes Beispiel dafür ist das Moorheilbad Harbach. Eingebettet in die Naturlandschaft des Waldviertels, bietet es einerseits viel Platz zum Kraft tanken in der Natur, andererseits umfangreiche Therapieprogramme. Das Angebot „Xunde Auszeit im Reigen der Jahreszeiten“ bietet miit Heilgymnastik, Heilmassagen, Bädern und diätologischer Beratung einen kleinen Vorgeschmack. Darf´s ein bisschen „Moor“ sein? Im Gesundheitshotel Moorbad Bad Großpertholz können verschiedene Schwerpunkte während des Aufenthalts gewählt werden. Allen gemein ist „das schwarze Gold“, Moorpackungen und Moorheilbäder sind Balsam für Körper und Geist. Wer es aktiver mag, dem seien die Waldviertler Handwerkswochen oder die Angebote zum Winterwandern in Zwettl oder Moorbad Harbach empfohlen.
Die Wiener Alpen in Niederösterreich laden zum Städte- und Kulturtrip: Wiener Neustadt lässt sich hervorragend bei einem der historischen Stadtspaziergänge entdecken, die etwa zur Theresianischen Militärakademie führen, einem Wahrzeichen der Stadt, das auch ein Museum beherbergt. Rund um den spätromanischen Dom findet man in Wiener Neustadts Innenstadt an jeder Ecke Cafés und Restaurants, die allesamt einen Besuch wert sind. Ein mehrtägiger Aufenthalt zum Beispiel für ein Museumswochenende oder zum Besuch des Bösendorfer Festivals lohnt sich allemal.
Auch für Reisegruppen ist Wiener Neustadt durchaus attraktiv. Schon ab 33 Euro gibt es beim Angebot „Wiener Neustadt erleben“ einen geführten Stadtspaziergang, eine Führung im Dom und ein 3-gängiges Mittagessen. Wen es lieber in die Berge zieht, dem seine eine Fahrt mit der Raxseilbahn empfohlen. Oben am Berggasthof angekommen, gibt es auch Schneeschuhe zum Ausleihen.
Genussvoll entspannen kann man im Weinviertel: Der Wein ist im Weinviertel auch im Winter spür- und erlebbar. Zum Beispiel im Erlebniskeller im Retz. Täglich um 14 Uhr findet im größten historischen Weinkeller Österreichs eine Führung statt. Oder wie wäre es mit einem Winterspaziergang am Kellerkatzenweg durch die Sitzendorfer Kellergasse in Hollabrunn? Entlang des Weges wandelt man – vorbei an 25 Stationen – auf den Spuren der Kellerkatze und des Weins. Eine anschließende Einkehr beim Heurigen rundet den Besuch ab.
Weniger Trubel, dafür einen umso schöneren Ausblick vom Dach-Pool, bietet das Hotel Althof in Retz. Das Thema „Wein“ zieht sich durch das ganze Haus: Eine Weinverkostung in der Gebietsvinothek Retzer Land, eine Übernachtung im Winzerzimmer und sogar eine Seifenbürsten-Massage mit kalt gepresstem Traubenkernöl. Alles, was die genussvolle Gelassenheit des Weinviertels ausmacht, findet sich hier wieder.
„Spannend und entspannend“ lautet das Motto in der Destination Wienerwald: Die Stadt Baden bei Wien lädt jeden Samstag zu spannenden Führungen. Geprüfte Stadt-Guides führen durch die spannende Geschichte des UNESCO Welterbes, vier verschiedene Themenspaziergänge bieten sich an. Auch die Heurigen haben im Wienerwald das ganze Jahr über Saison. Ob zum klassischen Buschenschank oder ins Heurigenrestaurant: Die traditionelle Heurigenkultur schmeckt man mit jedem Glas und jedem Bissen. In manch einem Glas befindet sich ein „Thermenregion DAC-Wein“, ab dem heurigen Frühjahr wird es dieses DAC-Label für die gebietstypischen Rot- und Weißweine im Weinbaugebiet Thermenregion Wienerwald geben. Es lohnt sich also in jedem Fall, länger in der Region zu bleiben und auf Entdeckertour zu gehen. Sie beinhaltet jede Menge Reisetipps für Unterkünfte, Ausflugsziele und gepflegte Wirtshauskultur.
„Aktiv im Mostviertel“ kann man beim Skifahren, Langlaufen oder Schneeschuh-Wandern sein. Das Mostviertel hat für alle aktiven Seniorinnen und Senioren das richtige Angebot parat. Langlaufen stärkt gleichzeitig Muskeln, Herz und Kreislauf. Ob für Anfänger, Genießer oder Profis – Niederösterreichs Loipennetz ist ein wahres Paradies für Langläuferinnen und Langläufer. Beim Angebot „Langlauferlebnis in den Ybbstaler Alpen“ sind zwei Übernachtungen mit Halbpension, Loipeneintritt und die Ausrüstung inkludiert. Wer sich nach der sportlichen Aktivität nach Entspannung sehnt, kann sich auf das Ybbstaler Solebad freuen – auf den Eintritt gibt es 15 Prozent Rabatt. Gemütlicher „läuft“ es beim „Winterzuckerl im Landgasthof zum Blumentritt“ in St. Aegyd am Neuwalde ab. Ob Sonnenschein oder Mondlicht – Schneeschuh-Wandern ist in St. Aegyd bei Tag als auch bei Nacht möglich. Ein Guide führt die Wanderer sicher durch die verschneite Landschaft. Abends werden die Gäste beim 4-Gang-Haubenmenü mit Weinbegleitung verwöhnt. Auch der Entspannungsfaktor kommt dank Sauna und Infrarotkabine nicht zu kurz.
„Kultur pur“ heißt es an der Donau Niederösterreich. Krems gilt als Kulturmetropole an der Donau. Diese blickt auf eine unglaublich prägende Geschichte zurück und ist Teil des UNESCO Weltkulturerbes, das es bei einer der unterschiedlichen Stadtführungen zu entdecken gibt. Die großen Ausstellungshäuser wie die Landesgalerie Niederösterreich, die Kunsthalle Krems oder das Karikaturmuseum laden zu kulturellen Ausflügen ein. Auch Schloss Hof begibt sich nicht in den Winterschlaf, sondern ist mit dem Winterticket bis 8. März erlebbar. Ermäßigung gibt es für Seniorinnen und Senioren ab 60 Jahren. Eine Führung kann gegen Aufpreis dazugebucht werden.
Die Landschaft entlang der Donau lädt auch im Winter zu Spaziergängen und Wanderungen ein. Touren-Vorschläge durch die winterlichen Weinterrassen oder auf den höchsten Berg der Donau gibt es online. Für einen gemütlichen Ausklang bietet sich ein Heurigenbesuch bei einem der Winzerinnen und Winzer an.
